Das Gebäude - die Gemeinde
Das erste gesicherte Datum in der Geschichte der Kirchengemeinde Langenhain-Ziegenberg ist das Jahr 1630. Über dem Portal der Kirche kann man diese Jahreszahl in Sandstein gehauen lesen. Das ist aber sicher nicht der Anfang der Kirche in Langenhain. Noch heute lassen sich auf dem Dachspeicher Anbindungen eines kleineren und älteren Kirchenschiffes an den Turm der Kirche erkennen.
Der alte Taufstein in der Kirche weist durch seine Formgebung in die Zeit um 1200. Eine der Glocken ist das Werk des Meisters Johannes von Mainz, der um 1328 für den dortigen Dom sein berühmtes Taufbecken schuf.
Der reformatorischen Bewegung von Martin Luther hat sich die Gemeinde wohl früh angeschlossen. Aufzeichnungen aus dem Staatsarchiv in Darmstadt lassen darauf schließen, dass schon 1526 ein Anhänger Martin Luthers namens Laurentius Rauschenberger in Langenhain Diakon war.
Im Dreissigjährigen Krieg wurde die Kirche schwer vandalisiert. Nach dem Krieg beseitigte man nur notdürftig die Schäden in der Kirche.
im 18. Jahrhundert begann man mit einer mehrere Jahre dauernden Restauration der Kirche. 1846 bekam die Kirche eine in Lich gebaute neue Orgel, die 1926 unter Pfarrer Weber nochmal renoviert wurde.
Die jüngste Zerstörung erlebte die Kirche durch eine Luftmine am Dreikönigstag 1945. Das Dach der Kirche und die rückwärtige Nordwand wurde stark beschädigt, Fenster und Teile des Innenraumes waren zerstört. Die Orgel war nicht mehr zu retten.
Notdürftig baute man die Kirche in den Folgejahren wieder auf, mit den Materialien die man eben zur Hand hatte.
So kam es, dass der Turm und das Kirchenschiff lange unterschiedlich eingedeckt waren: der Turm in grauem Schiefer und das Kirchenschiff in rotem Fuchsschwanz. Erst in den 90er Jahren wurde das Dach dann neu und einheitlich eingedeckt.
Direkt hinter der Kirche liegt der Friedhof des Dorfes, der in kommunaler Hand ist.